Freitag, 15. November 2019
Ich gehe jetzt regelmäßig zum Frisör. Vor 15 Jahren fing ich an, mir die Haare selbst zu schneiden. Nach dem Motto: Hold my beer ... Dementsprechend sah es dann auch manchmal aus. In der Regel lief es aber ganz gut.

Wenn ich zwischendrin beim Frisör war, dachte ich manchmal: Na, das kann ich auch ...

Jetzt habe ich aber einen Frisör, zu dem ich regelmäßig gehe. Er ist ziemlich nett.

Der Grund, weshalb ich nicht so gerne zu Frisör gehe, ist ganz einfach: Im gleißenden Neonlicht mit diesem Umhang sehe ich noch älter und noch gräßlicher aus und wenn die Frisur dann fetig ist, gehe ich draußen schnell um die Ecke, um mir das Hingeföhnte wieder rauszuwuscheln.

Während der Schneidevorgangs scheitelt er mir das Haar und ich stelle mir vor, ich sei der kleine, missratene Halbbruder von Cary Grant. Ich blicke in den Spiegel und versuche, einen verschmitzt-eleganten Blick aufzusetzen.

Ich bin immer gewillt, den Fisör zu duzen, aber er siezt mich und zwar ständig mit meinem Nachnamen. Ja, Herr Ypsilon, kurz genug, Herr Ypsilon? Gut so, Herr Ypsilon? Und damit fühle ich mich so richtig alt.

Ich gehe danach direkt zum Tanzen. P. bastelt die nächste Choreographie zusammen, ich habe die letzte Stunde verpasst, in der er zwei neue Sequenzen eingeführt hat. Ich haspel mich irgendwie durch, mir schwirrt der Kopf. Die Figuren selbst machen mir keine Probleme, aber der Ablauf.

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